Es ist wohl eines der ambitioniertesten Projekte von Valeria und Adi. Das Bergsee Bungalow am Partnunsee im Prättigau. Zwei Transparente Bungalows auf einer schwimmenden Plattform mitten auf dem See.

Damit es gesagt ist…

Mit einem solchen Projekt zieht man natürlich viel Aufmerksamkeit an. Das führte zu einem gewissen Gegenwind auf den Social Media Kanälen. Mittlerweile gibt es sogar eine eigene Webseite die sich gegen das Projekt ausspricht. Über Sinn und Unsinn eines solchen Projektes kann man diskutieren. Unser Standpunkt: Jeder darf sich (am besten vor Ort) dazu seine eigene Meinung bilden und diese auch kund tun. Wir fanden die Aktion einfach nur klasse und freuten uns sehr auf unsere Nacht am Partnunsee.

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Als erstes möchte ich euch unseren VLOG zu diesem Ausflug zeigen. Nehmt euch die Zeit und geniesst die wunderschöne Bergwelt von Graubünden!

Die Idee des Bergsee Bungalow

Adi hatte Anfang 2017 die Idee einen Monat in die Berge zu ziehen. Aber nicht einfach nur in ein Hotel, AirBnB oder ein Zelt. Nein, es durfte gerne eine Spur aussergewöhnlicher sein. Es war ihm wichtig mit der Natur verbunden zu sein. Gleichzeitig wollte er seiner Arbeit nachgehen können. Was fast unmöglich schien, wurde innerhalb von nur 5 Monaten Wirklichkeit. Mit viel Freude, Energie und Durchhaltewillen haben Valeria und Adi mit viel Unterstützung von diversen Partnern das Unmögliche geschafft.

Um dieses wundervolle Erlebnis mit Freunden und Gästen aus aller Welt teilen zu können, bauten die beiden gleich zwei Bungalows auf ihre schwimmende Plattform.

Graubünden der Wunderkanton

Ich meine schon viel gesehen zu haben. Vor allem im Kanton Graubünden. Und trotzdem zaubert dieser schöne Fleck Erde immer wieder neue Überraschungen hervor. Direkt an der Österreichischen Grenze findet man die Region von Prättigau. Darin liegt St. Antönien und eben auch der Partnunsee.

Das Bergrestaurant Sulzfluh liegt nur eineinhalb Auto-Stunden von uns zu Hause entfernt. Und so machten wir uns am Mittwochmittag auf um Valeria und Adi zu besuchen. Angekommen packten wir unsere Rucksäcke und wanderten die kurze Strecke hinauf bis zum See.

Kurz nach den letzten Höhenmetern liegt der prächtige Partnunsee vor uns und wir können das Bergsee Bungalow bereits erkennen. Das Wetter ist zu diesem Zeitpunkt eher bescheiden, aber trocken.

Ein herzliches Willkommen

Valeria und Adi haben uns bereits erwartet und begrüssten uns herzlich. Wir kennen uns bereits sehr lange über die sozialen Kanäle. Persönlich haben wir uns erst einmal ganz kurz gesehen. So freuten wir uns die nächsten Stunden mit den beiden verbringen zu dürfen.

Bei einem Bier aus der Region diskutierten wir schon fleissig über das Projekt und die Zeit, welche die beiden bereits in ihrem Bergsee Bungalow verbracht haben. Nachdem uns Adi die sanitären Anlagen erklärte bezogen wir unser Bungalow, welches einen direkten Blick auf den Partnunsee bietet. Eine unglaubliche Aussicht welche ich so zuvor noch nie gesehen habe.

Eine Nacht unter den Sternen

Zum Abendessen gab es frisch auf dem Feuer gebackenes Brot, einen Couscous-Salat, Fleisch vom Grill und einen guten Schluck Wein. Wir genossen diese Zeit sehr und mit der Abenddämmerung kam auch die Kälte. Auf knapp 2000m über Meer sind die Temperaturen etwas tiefer als im Schweizer Flachland. Nach vielen guten Gesprächen zog es uns in das Bungalow. Müde aber glücklich lagen wir auf dem Bett und genossen den fast klaren Himmel uns zählten die Sterne. Kurz darauf wurden wir sanft von den Wellen des Sees in den Schlaf gewogen.

Am nächsten Morgen wachte ich bereits früh auf und begab mich auf die Suche nach den perfekten Fotospots. Der See war im Gegensatz zum Vorabend spiegelglatt. Ein üppiges Morgenrot blieb mir aber verwehrt. Dafür schnappte ich mir für 2.- CHF ein Ruderboot und holte Rayana beim Bungalow ab. Gemütlich und ein kleinwenig romantisch ruderten wir über den kleinen See und genossen die morgendliche Stille.

Der Abschied vom Bergsee Bungalow

Nach einem (sehr) kurzen Bad im Partnunsee genossen wir das Frühstück mit den beiden Gastgebern Valeria und Adi. Etwas traurig aber mit viel Vorfreude auf die bevorstehende Wanderung machten wir uns auf den Weg zur Sulzfluh.

Auf 1869 Metern über Meer gestartet lag unser Ziel, der Gipfel der Sulzfluh, auf 2819 Metern über Meer. Knapp 1000 Höhenmeter galt es auf einer Strecke von 4km zu überwinden. Nur eine etwas flachere Traverse gab uns etwas Zeit zur Erholung. Mit jedem überwundenem Höhenmeter wurde die Sicht auf die Umliegenden Gipfel besser und spektakulärer. Über das Gemschtobel gelangten wir nach einer knapp dreistündigen Wanderung zum Gipfel.

Der perfekte Wandertag

Dank den sehr guten aber eher kühleren Verhältnissen in der ersten Tageshälfte begegneten wir während der Wanderung aber auch auf dem Gipfel vielen bergbegeisterten Wanderern und Klettersteig-Bezwinger!

Von unten sieht das Ziel immer soweit entfernt aus. Von oben ist man einfach nur stolz auf seine eigene Leistung. 950 Höhenmeter sind bezwungen. Was für ein Gefühl. Der Ausblick vom Gipfel ist sensationell. Sogar das Bergsee Bungalow im Tal kann man noch erspähen.

Nach einem feinen Zmittag, den Resten vom Vorabend und Morgen, machten wir uns über eine andere Route an den Abstieg. Wir wanderten über ein riesiges Plateau in Richtung Tilisunasee um dann später eine Abkürzung direkt über die Chilchhöli zum Partnunsee zu finden. Auf den letzten Metern hinab zum See machten sich unsere Oberschenkel bemerkbar. Der Wanderweg war schmal und steil. Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichten wir das Bergsee Bungalow.

Eine Nacht wie zu Gotthelfs Zeiten

Ein letztes mal genossen wir die tolle Lage und sprangen direkt vom „Schlafzimmer“ in den See. Eine sehr willkommene Erfrischung nach der anstrengenden Wanderung. Danach packten wir alles zusammen und begaben uns auf den Weg ins Kerzenhotel Sulzfluh. 1875 gebaut, strahlt es auch heute noch den Charme von damals aus. Der verfügbare Strom ist begrenzt und in den Zimmern geben nur die Kerzen das Licht. Im Restaurant selbst sind an der Decke Petroleumlampen aufgehängt.

Pünktlich um 18:30 wurde das Abendessen serviert. Nach drei leckeren Gängen zogen wir uns zurück ins Zimmer. Die Live-Handörgeli Musik aus dem Restaurant half uns beim Einschlafen.