An Monteverde resp. dem Nebelwald von Monteverde kommt man nicht vorbei, wenn man ein wenig Recherche über Costa Rica betreibt. So habe auch ich ein Auge auf diesen Park geworfen und mache mich früh morgens auf den Weg.

Von meinem AirBnB fahre ich 35min auf den wohl schlechtesten Strassen von Costa Rica in Richtung Monteverde. 13km sind es die ich zurücklegen muss. Um ca 8 Uhr erreiche ich einen Parkplatz. Dieser befindet sich ca. 1km vor dem Ziel. Ich werde dazu aufgefordert mein Auto hier abzustellen da die Parkplätze nahe dem Eingang bereits alle besetzt sind. Mit dem gratis Shuttlebus komme ich zum Tickethäuschen.

Etwas verdutzt schaue ich auf die vielen Besucher. Ich höre den Ticketverkäufer laut Namen rufen. Und ich realisiere, dass diese alle auf den Einlass warten. So melde auch ich mich beim Ticketverkäufer und lasse meinen Namen bei Position 20 niederschreiben. Mit der Aussage, dass ich ca. 45-60 Minuten warten muss, setze ich mich draussen auf eine Mauer.

Pro-Tipp

Der Park öffnet bereits um 7 Uhr. Versucht ein bisschen früher dort zu sein. Es werden immer nur eine gewisse Anzahl Besucher in den Park gelassen.

Erstaunlich früh, nur etwa 7 Minuten später, höre ich meinen Namen. Ich melde mich bei der Kasse und zahle 22$ für den Parkeintritt. Wahrscheinlich waren alle anderen vor mir auf der Liste im Souvenir-Shop. Der nette Herr an der Kasse fragt mich, wie lange ich denn im Park wandern möchte und erklärt mir, welchen Weg ich am besten nehme. Nach mir kommt niemand mehr rein. Der Park ist wieder voll und keine weiteren Besucher werden herein gelassen.

Die ersten Schritte im Nebelwald von Monteverde

Ich packe meinen Rucksack und laufe los. Der Pfad ist gut präpariert. Und bereits die ersten Meter im Wald begeistern mich sehr. So viel Grün. So viel Ruhe. Nur der Wind der durch die Baumkronen rauscht. Für einen Nebelwald habe ich eine erstaunlich gute Sicht. Ich laufe langsam. Versuche leise zu sein um ein Tier in den Bäumen zu erspähen. Doch es gelingt mir nicht. Ich höre die Vögel singen, doch ich finde sie nicht. Alles bewegt sich. Die Stämme, die Äste und die Blätter. Das macht es mir wirklich fast unmöglich ein Tier zu finden.

Natürlich bin ich darüber etwas enttäuscht. Ich laufe weiter und konzentriere mich dann auf das, was es zur genüge hat. Die Vegetation. Moos an den Bäumen. Früchte an den Ästen und die buntesten Blumen auf der Erde.

Immer wieder zieht eine Wolke durch den Wald, verschwindet aber nach ein paar Sekunden wieder. So bekomme ich zumindest einen kleinen Eindruck davon, was ein Nebelwald zu bieten hat.

Der Kontrast zum Grün ist unglaublich schön

Es gibt auch kleine und zierliche Blüten

Auch Farbkombinationen in einer Blüte sind anzutreffen

In allen Farben und Formen

Vielseitige Blüten und Früchte präsentieren sich im Wald

Teilweise sind die Bäume im Monteverde Reservat mit Moos überzogen.

Es ergeben sich wundervolle Stimmungen wenn eine Wolke durch den Wald zieht.

Blick in den Nebelwald von Monteverde

Alleine unterwegs aber eben doch nicht

Alle 10min laufen mir ein paar Leute entgegen oder ich treffe auf eine Gruppe mit Guide. Dazwischen hat man das Gefühl komplett alleine im Park zu sein. Das macht Laune. So kann ich die Natur in vollen Zügen geniessen.

Ich treffe auf ein holländisches Paar welches gerade eine Tarantel dabei gefilmt hat, wie sie den Weg kreuzte. Leider habe ich diese verpasst. Oder soll ich eher sagen, zum Glück bin ich nicht auf sie getreten?!

Nach etwa 1 Stunde komme ich an einen Aussichtspunkt. Die Sicht ist durch die Wolken und den Nebel sehr begrenzt. Ich warte ein paar Minuten um zu sehen, ob es eine Auflockerung gibt. Doch das Glück scheint heute nicht auf meiner Seite zu sein.

Ein Aussichtspunkt ohne Aussicht

Ein Aussichtspunkt ohne Aussicht

Happy End in Monteverde

Ich befinde mich bereits auf dem Rückweg als ich plötzlich etwas auf dem Boden krabbeln sehe. Ein Tausendfüssler schiebt sich langsam vor mir über den Boden. Ich halte kurz an, um mir das gute Tier etwas näher anzuschauen.

Gegen den Schluss meiner Wanderung zieht es mich noch zum Wasserfall. Dieser ist nahe dem Eingang und gut erreichbar. Ich sehe eine kleine Gruppe von Besuchern, die interessiert ins Gebüsch schauen. Tatsächlich befindet sich da ein Nasenbär-Männchen und -Weibchen auf Futtersuche. Unbeeindruckt von den Zuschauern wühlen die beiden ungehemmt in der Erde. Auch ich probiere ein Foto von den beiden zu erwischen, was gar nicht so einfach ist. Nebenbei reisst beim Fotografieren auch noch meine Hose. Ich habe wohl zu viele Früchte gegessen.

Das Nasenbärmännchen sucht nach Futter im Nebelwald Monteverde

Am Ende nehme ich doch ein paar sehr schöne Erlebnisse und Bilder (sowie eine kaputte Hose) aus dem biologischen Reservat Monteverde mit nach Hause.

Auf dem Heimweg mache ich noch kurz halt in Sant Elena und kaufe mir eine neue Funktionshose, da ich meinen Allerwertesten nicht jedem in Costa Rica präsentieren mag.