Meine Reise führt mich heute eine Station weiter. Ich fahre in Richtung Norden nach Playas del Coco. Einen Strand den ich mir gestern, rein nur wegen dem Namen, ausgesucht habe. Das war ein Fehler wie sich später herausstellen wird.

Noch etwas zerknittert öffne ich meine Augen und schaue auf die Uhr. Es ist 4 Uhr in der Früh. Der Jetlag beschert mir also bereits zum zweiten mal einen tollen Sonnenaufgang. Dieses mal schiesse ich nicht so viele Bilder und geniesse meine Zeit dafür um so mehr. Der Strand ist praktisch Menschenleer und der Klang der brechenden Wellen hat etwas beruhigendes. Die Sonne steigt über die Bäume hinweg und wärmt meinen Körper. Genau so starte ich gerne in den Tag.

Das Frühstück gönne ich mir geographisch am gleichen Ort wie gestern. Nur ein Haus weiter; am Beachfront-Restaurant. Die Waffel mit Nutella und Banane und Eis reicht mir leider nicht. Deshalb gönne ich mir noch einen Teller voller frischen Früchte sowie einen Annanas-Smoothie.

Über Umwege nach Playas del Coco

Nun ist es aber Zeit aufzubrechen. Und zwar in Richtung Playas del Coco. Diesen  Strand habe ich mir am Vortag auf Google Maps rausgesucht. Ebenso am Vortag habe ich das AirBnB von Chantal gefunden und gebucht.

So mache ich mich auf den Weg in Richtung Liberia. Da ich den ganzen Tag Zeit habe, entschliesse ich mich dazu einen Abstecher über La Cruz, kurz vor der Grenze von Nicaragua, zu machen und mir die Strände von Salina anzusehen. Knapp 4 Stunden verbringe ich im Auto. Als ich über die Hügel von La Cruz fahre und die Aussicht auf den Pazifik habe, lacht mein Herz. Ich erhoffe mir ein leckeres Restaurant am Strand zu finden. Natürlich habe ich das im Vorfeld nicht geprüft. Deshalb werde ich auch bitter enttäuscht, denn am Strand von Salina finde ich leider nichts essbares. Nur ganz viel Sand. Mit hungrigem Magen lasse ich mir vom Handy den Weg nach Playas del Coco weisen. Überraschenderweise führt mich der Navigator direkt in den Dschungel.

Kein Weg führt zur Strasse

Der Pfad wird unwegsamer. Immer grösser die Unebenheiten der Strasse. Sogar kleinere Flüsse muss ich durchqueren. Nach gut 25 Minuten Fahrt kommt mir eine Familie entgegen. Der Vater lächelt mich an und sagt, ich solle das Fenster runterlassen. Ich ahne nichts gutes. Lächelnd erklärt er mir auf Spanisch – „No pasar señor!“. Ich muss schmunzeln und frage auf englisch, wie ich denn zur Hauptstrasse zurück komme. Und er erklärt mir, dass es keinen anderen Weg als den über La Cruz gibt.

Kurzerhand steigt er und seine Familie in mein Auto und wir fahren gemeinsam zurück. Kurze Zeit später trifft ein Taxi ein welches er vorher bereits gerufen hatte. Seine Frau und seine Tochter steigen um und Emilio, so heisst der nette Mann, fährt mit mir weiter bis nach La Cruz. Wir unterhalten uns ganz nett und ich lasse ihn mit einem festen Händedruck im Zentrum aussteigen.

Ankunft in Playas del Coco

Nach weiteren 90 min im Auto erreiche ich das lang ersehnte Ziel. Das AirBnB ist noch nicht bereit und so mache ich mich mit Rucksack und Kamera auf den Weg zum Strand. Im Zentrum angekommen fällt mir eines als erstes auf. Die Touristen sind alle im reiferen Alter. Das ist jetzt nicht abschätzig gemeint. Sondern ein Fakt. Und die meisten davon sind Amerikaner. Anscheinend ist diese Küste sehr beliebt bei den amerikanischen Senioren. Laute lebenserfahrenere amerikanische Senioren die Bier trinken. Auf diese Entdeckung gönne ich mir selbst ein Bier und checke danach im Appartement ein.

Zwischendurch schlendern jüngere, meist einheimische, Menschen an der Promenade vorbei, oder machen Halt um die Aussicht zu geniessen.

Es gibt immer etwas zu diskutieren – Einheimische an der Promenade von Playas del Coco

Das Abendessen, einen eher mässigen Burger mit Fritten, nehme ich in der Zi Lounge zu mir. Dort entscheide ich auch, dass ich am nächsten Tag nicht in Playas del Coco bleiben werde und starte meine Recherchemaschine. Kurze Zeit später kenne ich mein Ziel. Rincon de la Vieja.


Anmerkung: Ich habe viel Zeit im Auto verbracht und die Kamera im Rucksack verstaut gehabt. Leider gibt es weder vom Dschungel noch von den Stränden von Salina Fotos. Auch Playas del Coco habe ich an diesem Tag nur ungenügend fotografisch dokumentiert.