Bei meinen abendlichen Recherchen für einen Tagesausflug mit dem Start in Playas del Coco bin ich auf den Nationalpark Rincón de la Vieja gestossen. Den Namen kannte ich, da ich bei unserer Freundin Patotra bereits einen Artikel darüber gelesen habe. So mache ich mich früh morgens um 7 Uhr auf den Weg in Richtung Abenteuer.

Die 60km bringe ich in knapp 90 Minuten hinter mich. Am Eingang des Parks steht ein „Gatekeeper“ welcher 700 Colones (ca 1.- CHF) Gebühr verlangt. Kurz darauf treffe ich bereits beim Portal zum Park ein.

Über dieses Gebäude gelangt man in den Park.

Als erwachsener Tourist zahle ich 15$ Eintritt. Auf den ersten Blick etwas viel. Später aber erkenne ich, dass dieses Geld gut in die Infrastruktur des Parks investiert wird. Ein Guide erklärt mir, welche Wanderwege offen sind und welche nicht. Leider sind gleich mehrere Wege wegen des starken Windes gesperrt. Der Zugang zum Vulkan ist bereits im sechsten Jahr geschlossen. Grund ist die andauernde Aktivität des Vulkanes.

Ich entscheide mich zum Cangreja Wasserfall zu wandern und nicht die kleine Schleife zu nehmen. Diese hat Patotra sehr gut dokumentiert. Gute 5km und 2 Stunden meint der Guide. So mache ich mich auf den Weg und befinde mich innert kürzester Zeit in einer anderen Welt.

Weg über den Fluss

Der Weg ist gut begangen. Man sieht, dass hier jeden Tag viele Menschen entlang kommen. Das macht mir aber nichts aus. Ich bin um die Mittagszeit unterwegs und bin deshalb froh um die schattenspendenden Bäume. Es geht wiederum ein kräftiger Wind. Die Baumkronen schlucken den grössten Teil davon. Für mich bleibt ein kühler und angenehmer Luftzug. Die Geräuschkulisse ist enorm. Vom Wind in den Blättern über die vielen, leider nicht immer auffindbaren, Vögel und das Wasser.

Mit schnellem Schritt schreite ich voran, um möglichst bald beim Cangreja Wasserfall zu sein. Mein Körper lechzt nach einer Erfrischung.

Manchmal führt mich der Weg auch über offene und nicht durch die Bäume geschützte Bereiche. Der Wind weht mir einmal sogar den Hut weg. Mit einem beherzten Hechtsprung erreiche ich die davon fliegende Kopfbedeckung knapp.

Wundervolle Landschaften im Nationalpark Rincon de la Vieja

Die letzten Meter bis zum Wasserfall gehen steil hinunter. Der Weg ist trocken, und dadurch gut und ohne Risiko begehbar. Auf der Wanderung traf ich gar auf Wanderer mit Flip-Flops. In der Regenzeit würde ich gutes Schuhwerk sowie Wanderstöcke empfehlen. Sicher ist sicher.

Bereits von weitem trennt sich das Geräusch des Wassers vom Wind in den Baumwipfeln. Ich spüre, wie die Luft feuchter wird und freue mich sehr nach dem letzten kurzen Anstieg den Cangreja Wasserfall vor mir zu haben. Ich bin nicht alleine. Kinder einer lokalen zweisprachigen Schule machen sich gerade für das erfischende Bad bereit. Ich tue es ihnen gleich und ziehe meiner Badehose an.

Eine Bereicherung für meine Erinnerungen. Der Cangreja Wasserfall im Rincón de la Vieja Nationalpark.

Zeit für ein Bad in Rincón de la Vieja

Eine wasserfeste GoPro ermöglicht das Poser-Selfie vor der schicken Kulisse

Es empfiehlt sich „Badeschuhe“ dabei zu haben. Diese bekommt man in den besser ausgestatteten Supermärkten für wenig Geld. Barfuss, so wie ich, macht es wenig Spass über die rutschigen und teilweise sehr spitzen Steine im Wasser zu gehen. Mit Eleganz hat mein Einstieg ins Wasser dementsprechend nichts mehr zu tun. Pura Vida denke ich mir und lasse mich nach vorne ins Wasser fallen. Kühl aber nicht kalt. Erfrischend und nicht erfrierend. So geniesse ich die Zeit im Wasser.

Mit der GoPro in der Hand versuche ich ein Selfie zu schiessen mit dem man die Daheimgebliebenen ein wenig eifersüchtig machen kann. Später stelle ich dieses Foto  in meine Instagram Story.

Nach ein paar Minuten habe auch ich genug und lasse mich  von der leichten Brise trocknen. Ein Badetuch ist von Vorteil aber nicht notwendig. Ein Reisehandtuch reicht völlig aus.

Trocken und umgezogen mache ich mich auf den Weg zurück zum Parkeingang. Da ich alleine unterwegs bin, kann ich in meinem Tempo laufen. Die 5km lege ich in gut 70min zurück. Kurz vor 14:00 Uhr bin ich wieder zurück. Da wäre noch der zweite Wasserfall den ich hätte Besuchen können. Der Ranger im Eingangsbereich erklärt mir noch einmal, dass es zu windig ist und der Weg geschlossen bleibt. Es hätte auch mehr Sinn gemacht den zweiten Wasserfall auf dem Rückweg zu besuchen, da sich die Gabelung etwa nach zwei Kilometern im Park befindet.

Die schöne Seite von Coco

Ich mache mich also nach einer super Wanderung und einem angenehmen Bad beim Wasserfall auf die Rückfahrt nach Coco. Ich entscheide mich einen anderen Weg zur Bucht einzuschlagen. Dieser führt mich über diverse Hügel bis ich kurz vor meinem Ziel einen Abzweiger sehe der meine Aufmerksamkeit weckt. Ich stelle das Auto an der Strassenseite ab und laufe den Hügel hinauf und siehe da. Ein wunderbarer Aussichtspunkt auf die Bucht von Coco.

Zum Sonnenuntergang und am nächsten Tag zum Sonnenaufgang besuche ich diesen Aussichtspunkt noch einmal um Bilder zu schiessen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.

Kurz bevor die Sonne hinter den Bergen verschwindet lässt Sie Coco in vollem Glanz erstrahlen.

Coco hat entschieden sich von der schönen Seite zu zeigen.

Aus der Luft scheint dieser Ort noch verträumter.

Atemberaubend wie die Sonne diese Siedlung in den Hügeln von Coco in der Morgensonne.

Mit diesen Impressionen verabschiede ich mich von Coco und mache mich auf den Weg in Richtung Arenal See und Monteverde.