Es ist bereits der letzte Tag in Santa Teresa angebrochen und wir machen uns bereit für die lange Fahrt nach Bijagua. Unser nächstes AirBnB liegt etwas nördlich vom Tenorio Nationalpark.
Vor der Abfahrt stärken wir uns noch im Ginger Café, welches nur einige Gehminuten vom Townhouse #8 entfernt ist. Die Karte ist heute etwas eingeschränkt, da in ganz Santa Teresa und noch weiter bis nach Manzanillo der Strom ausgefallen ist.
Wir übergeben die Wohnung an Alexander und setzen uns in unseren heiss geliebten Daihatsu Terios und treten die 240km lange Fahrt nach Bijagua an. Diese ist unglaublich schön. Dem Süden der Halbinsel Nicoya entlang treffen wir auf wunderschöne Panoramen. Schotter und Teer wechseln sich in regelmässigen Abständen ab. Und nach knapp fünfeinhalb Stunden (inkl. Pausen und Auftanken) erreichen wir den im Navi gespeicherten Punkt.
Der fehlende Schlüssel von Bijagua
Mit der Beschreibung von unserem AirBnB Host Silvia finden wir auch schnell das Gatter welches auf das Grundstück führt. Das Problem – es ist geschlossen. Zu. Abgesperrt. Nicht offen. Rahel klettert also über das Tor und sucht den Schlüssel an der vom Host angegebenen Stelle. Nichts. Nada. Rien de tout.
Ein weiteres Problem – Die Telefonnummer der Haushälterin namens Ginia haben wir, jedoch keinen Handy-Empfang. Wir steigen ins Auto und suchen uns die nötige Verbindung. Der Versuch mit Ginia ein Gespräch zu führen scheitert. Also zurück zum Tor.
Etwas ratlos stehen wir da und diskutieren kurz was wir unternehmen sollen. Wir kommen zum Schluss, dass vier Augen mehr sehen als zwei. So mache ich mich auf, über den Zaun, um nach dem Schlüssel zu suchen. Auch ich bleibe erfolglos.
Der betrunkene Mann
Auf dem Rückweg höre ich eine weitere Männerstimme und beeile mich etwas um den Mädels zur Seite zu stehen. Zu meiner Überraschung stehen gleich zwei Männer bei Celine und Rahel. Einer ist Miguel, unser vom AirBnB Host Silvia erwähnter Nachbar, und der andere ist der Besitzer des Grundstückes gegenüber.
Da wir alle so gut wie kein Spanisch können, hilft uns der sehr betrunkene jedoch unheimlich hilfreiche Nachbar von gegenüber die Worte von Miguel zu übersetzen. Anscheinend lebt die Haushälterin des AirBnB nur zwei Kilometer weiter in einem zweistöckigen Haus. Und so sitzen wir bereits wieder im Auto und suchen Ginia.
Die fehlende Buchung
Tatsächlich stossen wir ein paar Minuten später auf das Haus und finden auch Ginia. Sie sitzt mir ihrer Tochter auf einer Bank und scheint unsere Ankunft zu erwarten. Auch wenn sie nicht Englisch spricht, können wir uns verständigen. Sie gibt uns zu verstehen, dass der AirBnB Host vergessen hat unsere Buchung an sie weiterzuleiten. Und so benötigt sie noch etwa eine Stunde um die Hütte vorzubereiten.
Erleichtert alles geklärt zu haben entscheiden wir, in die nahe gelegene Carolina Lodge zu fahren um einen Kaffe zu trinken bis Ginia alles vorbereitet hat.
Die freundlichsten Gastgeber
Eigentlich nimmt die Carolina Lodge ausser ihren Gästen keine „Fremden“ auf. Doch John spürt, dass wir eine lange und erlebnisvolle Reise hinter uns haben und bietet uns einen Platz an. John ist übrigens der „Manager für Alles“, wie uns später Bill (der Eigentümer) erzählt.
Wir bekommen nicht nur Kaffee, sondern auch Brot und frischen Käse! Umsonst! Was für eine freudige Überraschung. Alle sind wir aus dem Häuschen und freuen uns über diese wundervolle Geste der Gastgeber. Im weiteren Verlauf des Gespräches mit John erfahren wir, dass man jeden morgen die Möglichkeit hat, die Kühe zu melken. Und so entscheiden wir uns am nächsten Morgen noch einmal vorbei zu kommen. Mehr dazu in einem weiteren Post.
Die Hütte im Wald bei Bijagua
Nach etwa einer Stunde machen wir uns im Dunkeln auf den Weg zurück zur Hütte. Diese ist nun bereit für uns und wir beziehen unsere Betten. Mit drei Betten, einer Toilette und Dusche sowie einer kleinen Küche bietet die Hütte jeden Komfort den man sich wünschen kann. So geniessen wir den Abend und bereiten uns frische Hamburger zu, während wir von 1000 Stechmücken ausgesaugt werden.
Info: Die Fotos stammen vom Folgetag, da wir ja nach all dem Hin und Her erst im dunkeln angekommen sind.