Am zweiten vollen Tag in Santa Teresa fühlen wir uns bereits so entspannt, dass wir fast vergessen etwas zu unternehmen. Ein Ausflug zu den Wasserfällen von Montezuma soll es heute sein. Diese sind nur knapp 40min von Santa Teresa entfernt. Somit ist es ein schöner Halbtagesausflug.
Rahel und Celine müssen heute noch arbeiten und wollen deshalb etwas länger schlafen. Ich entscheide mich um 5 Uhr aufzustehen um während dem Sonnenaufgang um 6 Uhr auf dem gemieteten Surfbrett zu stehen. Stehen ist aber etwas übertrieben. Auch heute stellt sich heraus dass ich mehr Spass als Talent habe. Das macht mir nichts aus und ich geniesse als einziger am Strand den Anblick wie der orange Feuerball langsam hinter dem Horizont hinauf steigt. Die einzige Herausforderung am Morgen – wo genau verstecke ich den Autoschlüssel und das Smartphone? Ich finde eine aufgeschnittene Kokosnuss und nutze diese als temporären Safe.
Da wir es lieben neue Plätze zu entdecken, suchen wir nach einem neuen Frühstücks-Cafe. Wir entscheiden uns für das ZwartArt Cafe (Instagram). Ein Café mit integrierter Buchhandlung sowie Kunstausstellung. Die Inhaberin Margriet Zwart bemalt hauptsächlich Leinwände in der Grösse von 40x40cm bis zu 1.5 x 3m. Das ganze Konzept des Cafés fühlt sich sehr harmonisch an. Und die freundlichen Mitarbeiter tragen ihren Teil dazu bei.
Zurück in der Wohnung arbeite ich weiter an ein paar Blogposts während Rahel und Celine ihre Arbeit beenden. Kurz nach dem Mittag fahren wir in Richtung Montezuma. In knapp 40 Minuten erreichen wir einen grossen Parkplatz bei dem wir 1000 Colones bezahlen. Ein netter älterer Herr versichert uns, dass er auf das Auto aufpasst, sodass niemand einbrechen kann.
Schweisstreibendes Montezuma
Der Fussweg zum Wasserfall ist spannend. Spannend im Sinn von abwechslungsreich. Über den Fluss (auf Steinen), durch den Wald und dem Flussbett entlang an Seilen. Das Schuhwerk sollte deshalb guten Halt bieten. Auch hier habe ich auf dem Weg Menschen mit Flip-Flops gesehen. Wahre „Lauf-Künstler“ würde ich sagen.
Nach ca. 20min erreichen wir die unterste Stufe des Montezuma Wasserfalls. Ich muss schmunzeln als ich ein paar Einheimische sehe, die hier Freundschaftsarmbänder und andere Kleinigkeiten verkaufen. Das hätte ich hier nicht erwartet. Wir haben Glück und sind die Einzigen Touristen. Die grosse Masse scheint eher früher unterwegs zu sein.
Das Wetter ist heute eher bedeckt. Der Wasserfall ist trotz der Wolken sehr beeindruckend. Aufgrund der Locals haben wir aber hier nicht so richtig Lust ein Bad zu nehmen. Ein paar Meter weiter vorne habe ich eine Abzweigung, die nach oben führt, gesehen. Wir gehen also zurück und finden einen Weg mit unendlich vielen Treppenstufen.
Ich muss zugeben. Bei den feucht-warmen Temperaturen kommt man ganz schön ins Schwitzen. Oben angekommen finden wir ein paar wenige Touristen die Ihren Nachmittag wie wir voll und ganz geniessen. Hier kann ich es mir nicht nehmen lassen einen beherzten Sprung ins Wasser zu machen.
Ich geniesse das erfrischende Wasser und klettere später wieder den rutschigen Steinen entlang hinauf zur zweiten Stufe.
Anscheinend ist mein Hirn aus allen Poren entflohen. Denn ich habe kein einziges Foto von der oberen Stufe des Montezuma Wasserfalls gemacht. Zum Glück hat Rahel ein Bild von meinem Sprung auf dem iPhone aufgenommen.
Später begeben wir uns wieder auf den Weg in Richtung Parkplatz, da wir nicht im Dunkeln über die mit Schlaglöcher gezeichneten Strassen ins AirBnB nach Santa Teresa fahren wollen.
Auf dem Weg erleben wir einen weiteren unglaublich fantastischen Sonnenuntergang. Die Sonne brennt am Himmel. Die Wolken leuchten um die Wette und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein kurzer Stopp um das Geschehen (mit der Drohne) festzuhalten.
Abends geniessen wir unser Essen im Banana Beach. Ein Resort und Restaurant mit direktem Strandzugang. So stehen auch die Tische direkt im Sand. Die Küche ist eine Koch-Insel und man kann den Köchen bei der Zubereitung der Mahlzeiten zusehen. Am heutigen Abend gibt es gleich zwei Attraktionen. Einmal eine Band, der man sich selbst anschliessen und mit musizieren kann, sowie einen Feuerkünstler, der die Gäste mit seiner Show begeistert. Diese exklusive Lage sowie die weiteren Goodies haben ihren Preis. Das Essen ist ohne die 13% MWSt sowie 10% Trinkgeld auf der Speisekarte angeschrieben. So zahlt man auf die bereits eher hohen Preise noch einmal knapp 25% mehr. Natürlich ist das als Schweizer jammern auf hohem Niveau. Es hinterlässt aber trotzdem einen gewissen negativen Beigeschmack.
So machen wir uns auf den Weg für die letzte Nacht an diesem tollen Ort. Bereits Morgen geht es weiter nach Bijagua in eine Dschungel-Lodge!